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Die Befürchtungen nehmen zu, dass eine Verknappung des Erdölangebots bevorstehen könnte. Die IEA rechnet in ihrem aktuellsten Bericht zur Lage und den Aussichten am Markt für Rohöl für 2023 mit einer weltweiten Rekordnachfrage von 101,7 Mio. Fass pro Tag. Das Angebot wird mit dem Nachfrageboom nicht Schritt halten können, da sind sich die Analysten einig, selbst wenn der globale Ölmarkt zu Jahresbeginn noch einen deutlichen Angebotsüberschuss von etwa 1 Mio. Fass am Tag aufweist. Das zunehmende Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage wird vor allem in der zweiten Jahreshälfte zu höheren Weltmarktpreisen führen, warnt die IEA.

Die IEA geht davon aus, dass China für nahezu die Hälfte des globalen Nachfragewachstums verantwortlich sein wird. Weiterer wichtiger Nachfragetreiber ist die Erholung der Luftfahrt weltweit. In grossen Teilen der Welt wurde die aufgestaute Reisefreude nach der Pandemie noch nicht voll ausgelebt. Neben China und der Luftfahrt­industrie treten weitere schwergewichtige Nachfrager auf den Plan. Viele OECD-Länder haben über die vergangenen zwei Jahre ihre kommerziellen und strategischen Ölreserven geplündert, diese als Zusatzangebot auf den Markt geworfen und dadurch den Preisanstieg gedämpft. Die USA allein haben im Jahr 2022 stattliche 221 Mio. Fass freigegeben. Doch jetzt soll es in die andere Richtung gehen. Die USA haben bereits angekündigt, ihre Lager wieder füllen zu wollen.

Gleichzeitig lahmt das Angebot. Vorab wird das EU-Embargo gegen Russland, das am 5. Dezember in einer ersten Stufe in Kraft trat, die Versorgung weiter drosseln. Mit dem Embargo werden russische Öllieferungen über den Seeweg in die EU unterbunden. Vom 5. Februar 2023 an sind zusätzlich auch raffinierte Mineralölprodukte vom europäischen Embargo betroffen. Das Embargo bleibt eine große Quelle der Besorgnis für den Markt und es wird erwartet, dass es zu weitreichenden Verwerfungen kommen wird. Darüber hinaus gibt Anlass zur Sorge, dass Seit Jahren zu wenig Investitionen in die Erschliessung neuer Bohranlagen vorgenommen wurden. Erkundungsbohrungen nach neuen Quellen an Öl und Gas nehmen kontinuierlich ab. Dies wirkt zusätzlich preistreibend, wenn die entstandene Lücke nicht schnell genug durch alternative Energiequellen gefüllt werden kann. Am 1. Februar wir die OPEC+ über die Marktsituation diskutieren und allfällige Anpassungen der Fördermengen verhandeln.

Quellen: Finanz und Wirtschaft, Futures-Services

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