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Vom US-Angriff auf iranische Atomanlagen sind so weit keine Ölanlagen betroffen und es sind (noch) keine Angebotsunterbrechungen zu beklagen. Dennoch bleibt die Nervosität hoch – ebenso wie die Gefahr einer weiteren Eskalation in der Region.

Etwa ein Fünftel der gesamten Rohölproduktion weltweit stammen aus der Region rund um den Persischen Golf. Der Iran selbst produziert, trotz umfassender amerikanischer Sanktionen, täglich etwa 3 Mio. Fass pro Tag und ist einer der Hauptlieferanten für China. Eine Ausweitung der Kampfhandlungen birgt somit die Gefahr eines Wegfalls grösserer Mengen aus der Golfregion, vor allem, wenn auch Ölanlagen und -infrastrukturen ins Visier geraten.

Bisher ist dies allerdings noch nicht passiert, was auch von den Anlegern am Ölmarkt wahrgenommen wird. Im Zentrum der Sorgen steht insbesondere die Strasse von Hormus. Sollte Teheran Vergeltung üben, indem es einen der wichtigsten Öltransitwege der Welt blockiert, hätte das unmittelbare Auswirkungen auf die globale Versorgung und den Ölpreis. Laut iranischem Staatsfernsehen forderte das Parlament bereits die Schliessung der Meerenge. Ein weiterer Hotspot ist die Insel Kharg, das grösste Ölterminal des Iran an der Nordwestküste des Landes. Angriffe auf die zahlreichen Lagertanks, die Schätzungen zufolge eine Kapazität von rund 28 Mio. Fass haben, würden den Ölpreis aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls massiv in die Höhe treiben. Da dies allerdings nicht nur dem Iran schadet, sondern auch den USA, vermuten Marktbeobachter, dass ein solcher Angriff – zumindest von amerikanischer Seite – erst einmal ausbleibt.

Insgesamt bleibt die geopolitische Lage angespannt. Solange jedoch keine Angebotsausfälle zu verzeichnen sind, scheint eine Fortsetzung des steilen Preisanstiegs der letzten Tage eher unwahrscheinlich. 

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