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An den Ölbörsen dürften diese Woche Marco und Laura im Fokus stehen. Beide Stürme nahmen Ende letzter Woche Kurs auf den Golf von Mexiko und die US-Golfküste.

Laut Daten der US-Regierung von Sonntag fallen durch die Sicherheitsmassnahmen rund 58 Prozent der US-Produktion im Golf von Mexiko weg. Dies entspricht etwa 1,07 Mio. B/T. Dem Bureau of Safety and Environmental Enforcement (BSEE) zufolge wurden von 114 der 643 bemannten Plattformen im Golf von Mexiko Arbeiter evakuiert. Unterdessen haben auch Häfen in Louisiana ihren Betrieb eingeschränkt. Der Louisiana Offshore Oil Port (LOOP), ein wichtiger Umschlagplatz für Rohölimporte, hat den Betrieb des Seeterminals unterbrochen.

Allerdings stieg die Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA in der vergangenen Woche laut Baker Hughes um 11 auf 183. Dies deutet darauf hin, dass sich die US-Ölproduktion wieder erholen dürfte. Der steile Abwärtstrend, der sich bei der Anzahl der aktiven Anlagen von Mitte März bis Mitte Mai entwickelt hatte, hatte sich bereits Mitte des Jahres abgeflacht, bevor es zu den ersten Anstiegen kam. Dabei bleibt allerdings abzuwarten, wie schnell sich die US-Ölproduktion erholen kann.

Ebenfalls abzuwarten bleibt, wie sich die Ölproduktion der OPEC+ Länder in den kommenden Monaten entwickelt. Produzenten, die die vereinbarten Produktionskürzungen im Mai und im Juli nicht eingehalten hatten, müssten nun die Kürzungen und die Kompensationen erfüllen. Einigen Marktbeobachtern zufolge ist es jedoch unwahrscheinlich, dass bisherige Abweichler wie beispielsweise Irak ihre Produktion so stark kürzen können, damit auch die Kompensationen erfüllt werden.

Darüber hinaus steht auch die Frage im Raum, wie sich die Lage in Libyen entwickelt. Sollte es zu einem Waffenstillstand der beiden rivalisierenden Parteien und sogar zu Neuwahlen kommen, könnte auch die Ölproduktion des Landes wieder deutlich zunehmen.

Davon abgesehen bleibt die Unsicherheit im Hinblick auf die Nachfrage weiter bestehen. Diese ist derzeit an die Entwicklungen in Sachen Covid-19 Pandemie gekoppelt. Während die Anzahl der Covid-19 Toten mittlerweile auf mehr als 800.000 gestiegen ist, verbreiteten Meldungen des Pharmakonzerns Pfizer zuletzt Hoffnung. Das Unternehmen teilte mit, sein Impfstoff gegen das Coronavirus sei auf dem Weg für die Zulassungsprüfung im Oktober.

Quellmaterial: Futures-Services Mineralöldienst

24.08.2020

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